Am Pfingstmontag wird geplattelt und gedreht, was das Zeug hält und das auf gleich drei Bühnen gleichzeitig. Zum ersten Mal messen sich die Besten der Besten in Gersthofen beim „Bayerischen Löwen“.
Die Hauptbühne, auf der am Nachmittag die Gruppen starten, umfasst alleine 80 qm. Denn nicht nur allein die mindestens vier Paare, welche eine Gruppe ausmachen, sondern auch bis zu 14 Werter und ein Musiker brauchen dort ihren Platz. „Dass wir dafür einen besonderen Tanzboden verlegen, versteht sich von selbst. Schließlich möchten wir optimale Bedingungen für alle Trachtlerinnen und Trachtler aufweisen“ erklärt Armin Hoppmann, 1. Vorstand des Heimat- und Volkstrachtenvereins Gersthofen e.V.
Schon oft haben sie sich für eine Teilnahme um den Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten qualifiziert, doch noch nie hat dieses Großereignis in Gersthofen stattgefunden. Vormittags laufen auf drei Bühnen gleichzeitig die Einzelwertungen in verschiedenen Altersklassen. „Außerdem werden der Bua und das Deandl immer einzeln bewertet. Hierbei zeigen die Buben einen Schuhplattler und die Deandl drehen sich im Takt im Kreis“ erklärt 1. Vorplattler Maximilian Riedl, dem es sogar schon einmal gelungen ist, den ersten Platz zu belegen. Bei den Gruppen der einzelnen Vereine wird es am Nachmittag dann schon etwas schwieriger, denn nur wer sich so synchron als möglich präsentiert, hat eine Chance auf einen der begehrten ersten 10 Plätze. „Unser größter Erfolg mit der Gruppe war ein sensationeller 9. Platz in Haldenwang. Dieses Jahr haben sich dazu so viele Einzelpersonen wie noch nie aus Gersthofen qualifiziert und wir hoffen, dass wir bei den rund 350 Teilnehmern ein paar mal vorne mit dabei sind“ blickt Christine Pfiffner, 2. Vorständin aus Gersthofen, dem 10. Juni entgegen.
Seit Monaten beschäftigt sich die Vorstandschaft mit den Vorbereitungen für diesen einen Tag und hat als Partner die Stadt Gersthofen an seiner Seite. Mit Dagmar Walter konnten unter anderem zwei Führungen im Ballonmuseum auf die Beine gestellt werden. „Man muss sich das so vorstellen, dass die Ersten bereits in der Früh um 7 Uhr anreisen, denn die Teilnehmer erhalten ab 8 Uhr per Losverfahren ihre Startnummern. Dann heißt es abwarten, bis man schließlich dran ist und noch mal zittern, bis am Ende des Tages die Ergebnisse verkündet werden. Um die Wartezeiten zu verkürzen, bringt ein Shuttlebus Interessierte zum Ballonmuseum, wo eine Führung angeboten wird. „Für Kinder bieten wir hierbei sogar eine extra Betreuung an, damit niemand verloren geht“ so Hoppmann. Für das leibliche Wohl sorgt an diesem Tag die Familie Binswanger-Kempter und wartet mit bayerischen Schmankerln und einer regionalen Küche auf.
Offizieller Veranstalter ist der Altbayrisch-Schwäbische Gauverband, dem die Gersthofer angehören. Auch hier stemmt ein eigenes Team um Marianne Hinterbrandner (1. Vorsitzende) die Organisation und kümmert sich zum Beispiel um die Anmeldungen, Erfassung und Auswertung der Werterbögen sowie die Ausstellung der Urkunden für alle Teilnehmer.
Dass bei den Gersthofer Trachtlern Heimat erlebbar ist und Brauchtum voller Leben steckt, zeigen sie an diesem Tag einmal mehr. Mit einer großen Party im Zelt ab ca. 19 Uhr laden sie dann alle recht herzlich ein. Ganz nach ihrem Motto und Vereinsspruch: Gmiatlich sammer, zamm halt mer, treu bleib mer.